5 Element Yagi nach DK7ZB


Als eifriger Leser der Zeitschrift "Funkamateur" bin ich immer wieder erfreut wenn ein Artikel von DK7ZB erscheint. Mittlerweile schaue ich auch regelmäßig auf seiner Homepage vorbei. In der FA 7/06 war es wiedermal soweit, der Artikel "Nachbausichere Breitband-Yagis für 2m und 70cm" hat in mir die Neugier geweckt. Vor einiger Zeit hatte ich schoneinmal den Versuch unternommen eine Yagi für 70cm zu bauen, das "Mahnmal" steht noch in der Garage und ich hab das Teil nur deshalb noch nicht kleingeschnitten, weil ich nicht vergessen wollte die Finger von VHF und UHF Antennen zu lassen.


5 Element 70cm Yagi


Das las sich alles ganz nett, also wollte ich noch einen Versuch starten, wenn's schiefgeht kann man ja immernoch einer Selbsthilfegruppe beitreten.

Die Entscheidung fiel zu Gunsten der 5 Element Version aus. Mit 50cm Länge ist die Yagi handlich, der Materialaufwand hält sich in Grenzen und die Hände fallen auch nicht ab, wenn man mit der C508 und einer kurzen Yagi auf dem Gipfel steht. Verwendet habe ich einen 15x15mm Boom, 6mm Elemente und wie vorgegeben, 10mm für den Strahler. Die Befestigungsstücke habe ich nicht bestellen wollen, da die Antenne nicht im Freien aufgebaut bleiben soll ist mit Oxidation nicht so schnell zu rechnen, somit habe ich die Montage durch den Boom gewählt (Elemente um 7mm verlängert wie angegeben)

Tabelle


Also frisch ans Werk die Elemente mit Stahllineal so genau wie möglich anzeichnen. Geschnitten habe ich mit einem einfachen Rohrschneider aus dem Baumarkt, das läßt sich schon prima einrichten und der Schnitt wird gleichmäßig gerade. Mit einer Feile wurde der Grad entfernt. Das Bohren der Löcher durch den Boom sollte mit einer Ständerbohrmaschine geschehen, sonst zeigt jedes Element in eine andere Richtung. Ich habe die Löcher etwas seitlich versetzt, damit die Elemente höher kommen, denn eigentlich soll ja der Strahler in einer Ebene zu den Elementen sein, hier habe ich schon mit negativen Auswirkungen gerechnet.

Elementbefestigung


Im Gegenzug habe ich den Strahler so tief es geht in die Dose gesetzt.

Elemente-Strahler-Versatz


Die Löcher durch den Boom wurden mit einem 6mm gebohrt und die Elemente mit "Gewalt" durchgeschoben. Dann mit einem 1,5mm Bohrer die Löcher durch den Boom und das Element gebohrt, anschließend das Ganze mit einer Treibschraube endgültig befestigt. Bei 6mm Elementen ist es gar nicht so einfach so kleine Treibschrauben zu finden und man sollte aufpassen das man die Dinger nicht abdreht...

Anschlußdose geöffnet


Der Strahler ist in der Mitte um 10mm unterbrochen und mit einem Glasfieberstück zusammengesteckt. Für die Anschlußschrauben kommen wieder die Mini-Treibschrauben zum Einsatz, wobei das Bohren von runden Elementen schon etwas Geschick abverlangt, angekörnt ist aber auch dies kein wirkliches Problem. Der Strahlerwiderstand ist 28 Ohm und muß demzufolge auf 50 Ohm angepaßt werden, da hat sich DK7ZB was Nettes einfallen lassen. Die Transformation erfolgt mit zwei parallelgeschalteten 75 Ohm 1/4 Wellenlänge (* Verlängerungsfaktor 0,667) langen Koaxialkabelstücken, also hier mit zwei mal RG 59/U 115mm langen Stücken. Achtung die Längenangabe bezieht sich auf die Abschirmung! Also habe ich zunächst auf jeder Seite 20mm zugegeben die Enden abgemantelt, drei mal die beiden Stücken mit Klebeband zusammengeklebt und nun erstmal die Masse und Seele der Enden verlötet. Zum Einbau in die Dose habe ich dann die Enden soweit möglich gekürzt, denn zu lange Enden verlängern den Strahler!

Als Anschlußbuchse sollte man in eine N- oder BNC-Buchse investieren. Im Bild schlecht zu erkennen, die Masseseite der Buchse ist mit der Befestigungsschraube der Dose leitend verbunden. DK7ZB hat da einen Winkel gebaut der sicher noch besser ist, ich habe aber keine Nachteile festgestellt.

Anschlußdose


Ohne große Eile hat die ganze Sache etwa zwei Stunden gedauert und der Test kann beginnen. Zunächst habe ich das SWR gemessen und die Skepsis hat sich in pure Freude verwandelt, denn das Gebilde hat den Rücklaufzeiger fast gar nicht in Bewegung gesetzt und was für ein Wunder, das tiefste SWR liegt auch noch in Bandmitte. Wie versprochen wird die 1,5 Marke nicht erreicht. Zum Überprüfen von Gewinn und Vor-Rück-Verhältnis habe ich mich nicht nur auf das interne S-Meter meines einzigen Handy's (mit Anzeige) eines C508 (270 mW max) verlassen wollen, sondern habe mein Feldstärkeschätzometer um Aufklärung bemüht. Auch hier ist die Strahlungsrichtung sauber zu erkennen und das V/R Verhältnis stimmt super. Die Antenne schlägt meine HB9CV um Längen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Danke an DK7ZB für die Pionierarbeit ständig Bauanleitungen zu veröffentlichen, die sogar ich Grobschmied angefertigt bekomme (hoffentlich hat er noch Zeit zum Funken hi), danke an den Funkamateur (Zeitschrift), daß die Guten das alles abdrucken und danke an Frau und Kind, daß sie mal wieder zwei Stunden auf meine Anwesenheit verzichtet haben.



Einen Fehler hab ich aber dann doch noch gemacht. Besser macht es sich den Boom länger zu machen und einen Griff oder eine Auspuffschelle zu montieren. Den Griff damit man im Winter nicht am Alu kleben bleibt und die Schelle damit das Ding am Mast hält.......so nun muß die Welt auf meine UKW-Yagi-Fehlkonstruktion-Selbsthilfegruppe wohl doch verzichten.



home