MRF150 Endstufe
Als Studienprojekt an der Westsächsischen Hochschule Zwickau wurden zwei MRF150-Module gebaut.
Die Endstufe soll 50 Watt von 1,8 bis 50 MHz erreichen, so die Zielsetztung.
Das Rad wurde auch hier nicht neu erfunden, Applikationen mit dem nicht mehr neuen MRF150 gibt es ein paar.
Die Meisten reichen allerdings nicht bis 50 MHz. Die Ausgangsleistung 50 Watt wurde für die Studienarbeit nicht zu hoch angesetzt,
natürlich geht da mehr!
An dieser Stelle meinen Dank an Klaus OE2KHM, der mit seiner Veröffentlichung im Funkamateur 4/08 gezeigt hat das die Aufgabe lösbar ist.
Ohne seine Hilfe wären wir nicht so schnell (oder garnicht) ans Ziel gekommen, er hat uns die Kerndaten verraten. Die Übertrager sehen
einfach aus, dort steckt aber die meiste Arbeit drin.
Am ersten Messtag konnte ich im Nachrichtentechniklabor beim Aufbau dabei sein und habe die erste Messung gesehen.
Das Bild entstand bei 200 Watt Ausgangsleistung.
Die Schaltung wird bekannt vorkommen.
Bis zu 300 Watt Ausgangsleistung habe ich erreichen können, ein Wirkungsgrad von 50% kommt erst bei über 220 Watt Pout zustande.
Bei kleinen Ausgangsleistungen sinkt der Wirkungsgrad, dafür verbessert sich die Linearität.
Mittels Splitter und
Kombinierer lassen sich zwei (oder vier) Module in eine Endstufe integrieren.
Die beiden baugleichen Module haben etwas warten müssen, aber auch sie fanden den Weg in ein gemeinsames Gehäuse.
Einen defekten Spannungsregler habe ich entkernt und mit einer industriell hergestellten Front- und Rückplatte veredelt.
Im Inneren schaut es nicht ganz so ordentlich aus, der Versuchsaufbau des Tiefpassfilters hat so gut funktioniert das ich mir
das Ätzen gespart habe.
Wer nun glaubt ich arbeite mit FT757GX2 und der PA zusammen liegt falsch. Der FT757GX2 war mein 1.Funkgerät, SSB habe ich bei dem defekt gekauften
Gerät nie hinbekommen, aber bei vielen CW- QSO's hatten wir zusammen Spaß. Nun ist er in Rente und wird nur solo oder meist garnicht betrieben.
Bei geschlossener Schranktür ist noch etwas Ordnung vorhanden, ......
Im HiQSDR areitet eine DL2EWN QRP-PA die vom HiQSDR nicht voll ausgesteuert wird. Es werden ca. 1,5 bis 2 Watt erreicht. Danach folgt ein Modul
mit 2x RD100HHF1 woraus ca. 40 Watt entstehen. Die RD100HHF1 werden ebenfalls nur knapp zur Hälfte ausgesteuert.
Mit der Konfiguration hat man mehrere Möglichkeiten.
Abgestimmt wird immer ohne PA und RD100HHF1-Treiber.
Das normale QSO wird mit QRP oder 40Watt gefahren.
Selten ist der Einsatz der PA notwendig, dabei kann ich ohne RD100HHF1 direkt die PA ansteuern und erhalte ca. 150 Watt, oder mit zurückgeregeltem
Treiber kann ich die PA bis ca. 400 Watt auf allen Bändern nutzen. Das geht nur weil der HiQSDR keinerlei Ein- oder Überschwinger produziert.
Das Manko besteht in der Möglichkeit versehentlich zuviel Steuerleistung auf die PA zu geben.
Vor dem Tiefpassfilter wird die Anpassung gemessen. ist ein zu tiefer Tiefpass eingeschalten schaltet die PA ab. Bei der Messung
vor dem Tiefpass ist immer eine Fehlanpassung messbar, da für die ca. 10% Oberwellen die im PA-Modul entstehen ja Fehlanpassung besteht.
Steuert man die PA mit zuviel Steuerleistung an steigt auch die rückfließende Leistung und die PA schaltet ebenfalls ab. Bei meiner
nächsten PA werde ich aber die Steuerleistung extra messen und dort sauber abschalten. Noch sicherer wäre ein Dämpfungsglied, damit kann die zulässige
Eingangsleistung nicht überschritten werden, bei Funkgeräten mit Überschwingern wahrscheinlich der sicherste Weg. Der IM-Abstand verschlechtert sich leider
aber bei Vollaussteuerung oft recht stark, also keine ideale Lösung.
Die Endstufe verrichtet bisher klaglos ihren Dienst. 400 Watt werden problemlos erreicht, aber nur selten wirklich genutzt.
Die Kühlung habe ich deutlich überdimensioniert, die Lüfter laufen auf halber Drehzahl, eine geplante Lüfterreglung habe ich nicht eingebaut
da nichtmal 40°C erreicht wurden.
Heute würde ich keine Endstufe mehr mit mehreren Modulen und Splitter/Kombinierer bauen. Moderne Transistoren wie der BLF188XR oder VRF2933 sind verfügbar
und erreichen deutlich höhere Ausgangsleistungen. Zudem vertragen sie eine gewisse Fehlanpassung am Ausgang und geben der Schutzschaltung etwas mehr Zeit um sicher abzuschalten.
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